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Produktsicherheitsverordnung (GPSR) für Print on Demand stressfrei umsetzen

Zuletzt aktualisiert December 12, 2024 von Daniel Gaiswinkler


Die EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ist da. Diese Regelung betrifft alle physischen Produkte, die in der EU verkauft werden – und damit auch Plattformen wie Shopify, Etsy, Merch on Demand (MBA) und Amazon KDP. Doch keine Panik: Mit den richtigen Informationen und einem klaren Plan kannst du die neuen Anforderungen problemlos umsetzen.

Vielleicht denkst du gerade: “Schon wieder neue EU-Regeln, wie soll ich das alles schaffen?” Aber glaub mir, mit den richtigen Infos und etwas Planung wirst du das locker meistern. Alles, was du wissen musst, erfährst du in diesem Artikel – inklusive Tipps, Tricks und einer praktischen Checkliste. Also los, legen wir los!

Die GPSR-Kernanforderungen im Überblick

Was bedeutet die GPSR Regelung

Die General Product Safety Regulation (GPSR) sorgt dafür, dass alle physischen Produkte, die in der EU verkauft werden, höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Folgende Anforderungen musst du als Händler beachten:

1. Angabe eines EU-Vertreters

Jedes Produkt muss die Kontaktdaten eines Verantwortlichen in der EU enthalten. Dies kann der Hersteller, Importeur oder eine autorisierte Person sein. Die Angaben müssen in der Produktbeschreibung oder auf der Verpackung leicht zugänglich sein.

2. Produktsicherheitsinformationen

Für jedes Produkt müssen Risikoanalysen und Sicherheitsnachweise vorliegen, die bestätigen, dass es den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Diese Nachweise werden meist von Print-on-Demand-Dienstleistern wie Printify oder Printful bereitgestellt.

3. Dokumentationspflicht

Alle relevanten Dokumente – von Risikoanalysen über Sicherheitsnachweise bis hin zu Herstellerinformationen – müssen mindestens 10 Jahre lang aufbewahrt werden. Du bist dafür verantwortlich, diese sicher zu speichern.

Wer ist der Hersteller gemäß GPSR?

Die GPSR definiert den Hersteller nicht nur als das Unternehmen, das ein Produkt physisch herstellt, sondern auch als jede Person oder jedes Unternehmen, das:

  • Ein Produkt entwirft oder herstellen lässt und es unter ihrem eigenen Namen oder ihrer Handelsmarke vermarktet.
  • Ein Produkt wesentlich verändert, sodass dies potenziell die Produktsicherheit beeinflussen könnte (z. B. Bedrucken von T-Shirts).

Beispiel: Bedruckte T-Shirts im Print-on-Demand

Ein Print-on-Demand-Händler, der Designs erstellt und von einem Drittanbieter wie Printful oder Printify auf T-Shirts drucken lässt, gilt in diesem Szenario als GPSR-Hersteller. Die Verantwortung liegt also beim Händler, nicht bei der Druckerei oder dem T-Shirt-Lieferanten.

Was bedeutet die GPSR für Print-on-Demand-Verkäufer?

Deine Verantwortung als Händler

Wenn du Print-on-Demand-Produkte unter deinem Namen oder deiner Marke verkaufst, wirst du gemäß der GPSR als Hersteller angesehen. Das bedeutet, dass du verpflichtet bist:

  • Deinen Namen, deine Marke und deine Kontaktinformationen deutlich anzugeben.
  • Die Produktsicherheit zu gewährleisten, auch wenn du die Produkte nicht selbst physisch herstellst.

Pflicht zur Kennzeichnung und Sicherheit

  • Kennzeichnungspflicht:
    Deine Herstellerangaben müssen entweder auf dem Produkt, der Verpackung oder in der Produktbeschreibung erscheinen. Wenn eine direkte Kennzeichnung nicht möglich ist (z. B. bei kleinen Produkten), können diese Informationen in Begleitdokumenten wie Rechnungen hinterlegt werden.
  • Sicherheitsnachweise:
    Du trägst die Verantwortung für Risiken, die durch das Bedrucken oder die Verarbeitung entstehen können. Sorge dafür, dass deine Lieferanten (z. B. Printful, Printify) entsprechende Sicherheitsdokumente bereitstellen, und speichere diese mindestens 10 Jahre sicher ab.

GPSR-Umsetzung je nach Print on Demand Plattform

Die GPSR-Anforderungen variieren je nach Plattform, auf der du verkaufst. Hier ein Überblick:

Amazon KDP und Merch on Demand (MBA)

  • Keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
    Amazon übernimmt als Plattform die Verantwortung, da sie als Verkäufer auftreten. Du musst dich lediglich darauf konzentrieren, qualitativ hochwertige Produkte zu erstellen und deine Listings zu optimieren. Die Umsetzung seitens Amazon stand 13.12. hängt noch etwas nach…

Amazon KDP GPSR Sicherheitsmerkmale

Etsy, Shopify oder Amazon Seller Central mit Print-on-Demand-Apps

Hier liegt die Verantwortung für die GPSR-Umsetzung vollständig bei dir. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  1. Herstellerangaben ergänzen:
    Füge in jeder Produktbeschreibung folgende Informationen hinzu:

    • Name, Adresse und Kontakt des Herstellers oder Importeurs.
    • Falls der Hersteller außerhalb der EU sitzt: Angaben des EU-Vertreters.
  2. Warnhinweise und Sicherheitsdetails hinzufügen:
    Besonders wichtig bei Produkten mit potenziellen Risiken (z. B. Kinderprodukte). Beispiele:

    • „Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren“
    • „Achtung: Kleinteile könnten verschluckt werden.“
  3. Kundenservice organisieren:
    • Bearbeite Anfragen und Rücksendungen eigenständig.
    • Klare Rückgaberichtlinien sollten in den AGBs festgelegt sein.
  4. Dokumentation sicherstellen:
    • Risikoanalysen und Sicherheitsnachweise bei deinen Lieferanten anfordern.
    • Die Dokumente sicher speichern und auf Anfrage vorlegen können.

Checkliste für Etsy & Shopify

  • Herstellerangaben in den Produktbeschreibungen ergänzt.
  • Sicherheits- und Warnhinweise überprüft und hinzugefügt.
  • Rückgaberichtlinien und Kundenservice organisiert.
  • Risikoanalysen und Sicherheitsdokumente gespeichert.
  • Sichtbarkeit der GPSR-Informationen geprüft (Produktseiten, Shop-Seiten).

Andere Plattformen wie Redbubble oder Spreadshirt

  • Redbubble: Die Anforderungen sind ähnlich wie bei Etsy. Allerdings gibt es derzeit keine klaren Informationen zu speziellen technischen Unterstützungsmöglichkeiten. Händler sollten sich proaktiv informieren.
  • Spreadshirt: Hier übernimmt Spreadshirt als Plattform die Rolle des Verkäufers, ähnlich wie bei Amazon, sodass keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich sind.

EU-Vertreter-Informationen einfügen

Für Print-on-Demand-Händler ist es entscheidend, die Kontaktdaten eines EU-Vertreters in den Produktbeschreibungen oder auf der Verpackung anzugeben. Diese Angaben sind zentral für die Einhaltung der GPSR.

Was sind EU-Vertreter-Informationen?

  • Name des Herstellers oder Importeurs
  • Marke oder Handelsname
  • Anschrift in der EU
  • Elektronische Kontaktmöglichkeit (z. B. Website)

Umsetzung je nach Plattform

  1. Amazon KDP und Merch on Demand
    • Kein Handlungsbedarf: Amazon übernimmt die Funktion des EU-Vertreters für alle Produkte, die über diese Plattformen verkauft werden.
  2. Etsy und Shopify
    • Du bist selbst verantwortlich. Anbieter wie Printify oder Printful stellen oft die Kontaktdaten eines EU-Vertreters bereit, die du in deinen Produktbeschreibungen einfügen kannst.

Praktische Tipps für die Umsetzung in deinem Print-on-Demand Shopify Shop

Herstellerangaben in Shopify einfügen

Shopify Theme Produktseiten anpassen mit Texteingabe für Herstellerangaben erstellen

  1. Theme Edit öffnen:
    • Navigiere im Shopify-Adminbereich zu Online-Shop > Themes.
    • Wähle das Theme aus, das du verwendest, und klicke auf Anpassen.
  2. Produktseiten bearbeiten:
    • Gehe in den Bereich Vorlage > Produktseite.
    • Füge eine neue Sektion hinzu, falls noch nicht vorhanden, z. B. ein Textfeld oder ein Collapsible Text (wie auf deinem Screenshot gezeigt).
  3. Herstellerangaben eintragen:
    • Gib im neuen Textfeld die relevanten Informationen ein:ℹ️ Herstellerinformationen gemäß GPSR:
      Marke: GreenPrint Designs
      Hersteller: GreenPrint GmbH
      Adresse: Musterstraße 10, 12345 Berlin, Deutschland
      Website: www.greenprintdesigns.eu
  4. Speichern und veröffentlichen:
    • Überprüfe, ob die Herstellerangaben korrekt auf den Produktseiten angezeigt werden.
    • Speichere deine Änderungen und publiziere das aktualisierte Theme.

Vorteil dieser Methode:
Die Angaben werden zentral verwaltet und auf allen Produktseiten automatisch angezeigt, ohne dass du jede Beschreibung einzeln anpassen musst.

Shopify Vorlagen für Anbieter-spezifische Informationen erstellen

Wenn du Produkte von Anbietern wie Printful verkaufst, kannst du die Hersteller- und Sicherheitsinformationen effizient verwalten, indem du mit Vorlagen arbeitest. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du das umsetzen kannst:

  1. Vorlage für die Produktseite erstellen:
    • Gehe im Shopify-Adminbereich zu Online-Shop > Themes und klicke auf Anpassen.
    • Wähle im Dropdown-Menü die Produktseite aus.
    • Erstelle eine neue Vorlage, z. B. mit dem Namen „Printful-Produkte“.
  2. Anbieter-spezifische Informationen hinzufügen:
    • In der neuen Vorlage kannst du einen festen Textblock oder eine Sektion einfügen, die nur bei dieser Vorlage angezeigt wird. Dort schreibst du die Herstellerinformationen, EU-Vertreterdetails und Produktsicherheitsinformationen hinein.
    • Beispiel:
      GPSR-Herstellerinformationen:
      Marke: Printful
      Hersteller: Printful Inc.
      EU-Vertreter: SINDEN VENTURES LIMITED, Markou Evgenikou 11, Mesa Geitonia 4002 Limassol, Zypern
      E-Mail: gpsr@sindenventures.com
  3. Vorlage anwenden:
    • Navigiere im Shopify-Adminbereich zu Produkte und wähle die Produkte aus, die du dieser Vorlage zuweisen möchtest (z. B. alle Produkte von Printful).
    • Nutze die Sammelbearbeitung, um die neue Vorlage für alle ausgewählten Produkte anzuwenden. Dadurch wird die Vorlage global angewendet, und die Informationen erscheinen automatisch auf den entsprechenden Produktseiten.

Shopify Produkt Sammelbearbeitung Shopify Sammelbearbeitung Vorlage Shopify Vorlage Sammelbearbeitung

Vorteile dieser Methode

        • Zeitersparnis: Du musst die Informationen nicht für jedes Produkt einzeln einfügen.
        • Flexibilität: Du kannst für jeden Anbieter eine eigene Vorlage erstellen und spezifische Informationen hinzufügen.
        • Einfache Verwaltung: Änderungen an der Vorlage wirken sich direkt auf alle zugewiesenen Produkte aus.

Praktische Tipps für die Umsetzung in deinem Print-on-Demand Etsy Shop

Nutze die Sammelbearbeitungsfunktion, um alle Listings gleichzeitig zu aktualisieren. Füge am Ende jeder Beschreibung einen Abschnitt wie diesen ein:

Herstellerinformationen gemäß GPSR:
Marke: [Dein Markenname]
Hersteller: [Name des Herstellers]
Adresse: [Straße, PLZ, Stadt, Land]
Website: [URL]

Etsy Sammelbearbeitung

Fazit: Keine Angst vor der GPSR!

Die neue GPSR mag auf den ersten Blick abschreckend wirken, aber mit einer durchdachten Umsetzung wird sie kein Hindernis für deinen Erfolg. Indem du deine Artikelbeschreibungen anpasst und die Vorgaben einhältst, bist du bestens vorbereitet.

Jetzt liegt es an dir: Starte noch heute mit der Anpassung deine Plattformen und sichere dir einen rechtlich einwandfreien Auftritt. Viel Erfolg! 🚀

Häufig gestellte Fragen zur GPSR und Print on Demand

❓ Gilt die GPSR für alle Produkte?
Ja, alle physischen Produkte, die in der EU verkauft werden, müssen GPSR-konform sein.

❓ Was passiert, wenn ich die GPSR ignoriere?
Das kann teuer werden! Abmahnungen oder gar der Ausschluss vom Verkauf auf Etsy, Amazon oder Shopify sind mögliche Folgen.

❓ Wie lange müssen die Dokumente aufbewahrt werden?
Mindestens 10 Jahre ab der letzten Aktualisierung.

Weiterführende Informationen zur GPSR

Disclaimer:
Die Informationen in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert und dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Sie stellen keine Rechtsberatung dar und ersetzen keine professionelle rechtliche Beratung durch einen qualifizierten Anwalt. Für individuelle rechtliche Fragen und zur Absicherung deiner rechtlichen Konformität mit der GPSR solltest du dich an einen Experten oder eine Rechtsberatungsstelle wenden.

Daniel Gaiswinkler

Was macht Daniel genau?

Daniel hilft Arbeitnehmern, Angestellten und Selbstständigen dabei, sich mit der Hilfe von Print-on-Demand ein zusätzliches Einkommen über das Internet aufzubauen.

Dabei setzt er auf Praxiswissen aus dem Verkauf von hunderttausenden Produkten und nicht auf Halbwahrheiten,
die oftmals im Internet verbreitet werden.  

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