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Nebenberuflich selbstständig im Print-on-Demand – alles was du wissen musst

Zuletzt aktualisiert August 10, 2023 von Daniel Gaiswinkler


Du spielst mit dem Gedanken, ins boomende Print-on-Demand-Business einzusteigen?
Klasse Entscheidung!

Doch bevor du startest, gibt es einige wichtige Punkte zu klären:

Welche Rechtsform passt am besten zu dir? Und welche steuerlichen Fallstricke lauern im Verborgenen?

In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise durch den Dschungel der Unternehmensgründung im Print-on-Demand-Bereich. Von den grundlegenden Schritten über potenzielle Risiken bis hin zu den feinen Nuancen des Steuerrechts – wir decken alles ab, was du wissen musst.

Also, mach's dir gemütlich, lass dich inspirieren und wappne dich mit dem Wissen, um dein eigenes erfolgreiches Print-on-Demand-Geschäft zu starten.
Los geht's!

Wichtige Hinweise zur Gründung deines Unternehmens

Natürlich möchte ich dir mit diesem Artikel helfen, die wichtigsten Fragen bei Gründung deines
Print-on-Demand E-Commerce Business
zu beantworten, aber essenziell ist hierbei zu erwähnen, dass ich selbst kein Steuerberater bin, sondern durch meine eigenen Erfahrungen im Print-on-Demand Business über die letzten Jahre einiges über die steuerlichen Gesetze und Rechtmäßigkeiten lernen durfte.

Der Artikel stellt somit keine rechtsgültige Beratung dar, sondern informiert dich über die verschiedenen Rechtsformen in Deutschland und die wichtigsten anfallenden Steuern im Print-on-Demand Business. Für eine individuelle Beratung solltest du einen Steuerberater konsultieren.

Welche Arten von Rechtsformen gibt es überhaupt?

Viele Menschen überlegen zu Beginn ihrer Geschäftsidee, welche Unternehmensform die richtige ist. Ich empfehle dir, ein Einzelunternehmen zu gründen.

Du könntest dich zwar auch für eine GmbH entscheiden, doch diese bringt durch die Mindesteinlage von 25.000 Euro (wovon die Hälfte, also 12.500 Euro, sofort einzuzahlen ist) und viele weitere Kostenpunkte einen erheblichen Aufwand mit sich.

Eine Alternative bietet zum Start auch der Gebrauch der Kleinunternehmer-Regelung. Aus meiner Erfahrung würde ich dir jedoch tendenziell davon abraten. Dabei kann es passieren, dass du am Jahresende Nachforderungen auf deine Facebook, Amazon oder TikTok Werberechnungen siehst, die dich zur Umsatzsteuernachzahlung verpflichten.

Folgende Unternehmsformen gibt es hier in der Übersicht schön zu sehen -klick-

Die drei wichtigsten Grundsteuerarten für deine selbstständige Tätigkeit

Welche Steuern musst du auf deine Verkäufe zahlen? Besonders im deutschen Steuerrecht ist dies ein sehr komplexes Thema, weshalb ich dir einige wichtige Tipps mit auf den Weg geben möchte.

So kannst auch du mit deinem E-Commerce Print-on-Demand Business ohne Kopfschmerzen Geld verdienen.

1) Einkommenssteuer

Nach der Gründung ist es wichtig, die anstehenden Einkommenssteuerzahlungen im Blick zu haben. Diese reicht progressiv von 0 Prozent beim stetig ansteigenden Grundfreibetrag von derzeit etwa 10.000 Euro bis hin zu 42 Prozent ab 55.000 Euro Jahresgewinn. Ab einem Jahresgewinn von 250.000 Euro beträgt die Steuerlast sogar 45 Prozent. In Abhängigkeit von deinen Einnahmen wirst Du diese Steuer nach dem eigenen Jahresabschluss entrichten müssen.

Falls du Arbeitnehmer bist, dann wird dein Gehalt mit in diese Rechnung aufgenommen und du zahlst am Jahresende deine Einkommensteuer.

Extrem nett sind in Deutschland die Steuervorauszahlungen. So gelten für nebenberuflich Selbstständige die gleichen Regelungen hinsichtlich der Steuervorauszahlungen wie für hauptberuflich Selbstständige, wenn das Finanzamt solche Vorauszahlungen festsetzt.

Das bedeutet, wenn das zu versteuernde Einkommen eine gewisse Grenze übersteigt und das Finanzamt auf Basis des zuletzt eingereichten Steuerbescheids Vorauszahlungen für die Einkommensteuer festsetzt, müssen diese geleistet werden. Es ist dabei unerheblich, ob man haupt- oder nebenberuflich selbstständig ist.

Die 4 Fälligkeitstermine für Einkommensteuervorauszahlungen sind:

  1. 01. März
  2. 01. Juni
  3. 01. September
  4. 01. Dezember

Es ist jedoch zu beachten, dass nicht jeder Selbstständige zur Vorauszahlung aufgefordert wird. Das hängt vom jeweiligen Einkommen und dem Steuerbescheid ab. Wenn das Finanzamt keine Aufforderung zur Vorauszahlung verschickt hat, sind auch keine Vorauszahlungen fällig.

Wenn du konkret wissen möchtest, ob und in welcher Höhe für dich Steuervorauszahlungen anfallen, solltest du deinen Steuerberater konsultieren oder den zuletzt erhaltenen Steuerbescheid prüfen.

2) Gewerbesteuer

Die Gewerbesteuer ist eine Steuer, die für dich als Gewerbetreibenden in Deutschland relevant wird. Es gibt einen Gewerbesteuerfreibetrag von 24.500 Euro. Das bedeutet, bis zu diesem Betrag an Gewerbeertrag musst du keine Gewerbesteuer zahlen. Erst wenn dein Gewerbeertrag diesen Betrag übersteigt, wird Gewerbesteuer fällig. Das dürfte für die meisten Anfänger erstmal unrelevant sein.

Um zu ermitteln, wie viel Gewerbesteuer du zahlen musst, wird dein Gewerbeertrag zuerst mit dem Gewerbesteuermessbetrag von derzeit 3,5 % multipliziert. Dies ergibt den Gewerbesteuermessbetrag. Anschließend wird dieser Betrag mit dem Hebesatz deiner Gemeinde oder Stadt multipliziert, um die tatsächliche Höhe deiner Gewerbesteuer zu bestimmen.

Der Hebesatz kann je nach Ort stark variieren und liegt oft zwischen 200 und 500 Prozent oder manchmal sogar darüber. Grob gesagt kann bei einem Hebesatz von 400 % eine effektive Gewerbesteuerlast von etwa 14 % deines Gewerbeertrags (über dem Freibetrag von 24.500 Euro) resultieren (3,5 % Messbetrag x 400 % Hebesatz).

3) Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer, oft auch Mehrwertsteuer genannt, liegt in Deutschland in der Regel bei 19 Prozent. Als Kleinunternehmer, dessen Umsatz im vorangegangenen Kalenderjahr 22.000 Euro nicht überschritten hat (dieser Wert wurde 2020 von 17.500 Euro angehoben) und der im aktuellen Kalenderjahr voraussichtlich nicht mehr als 50.000 Euro umsetzt, kannst du die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG nutzen. Wenn du diese Regelung in Anspruch nimmst, musst du keine Umsatzsteuer ausweisen und abführen.

Bei der Gründung deines Unternehmens hast du ein Wahlrecht: Du kannst dich entscheiden, auf die Kleinunternehmerregelung zu verzichten und stattdessen regelmäßig Umsatzsteuer auszuweisen. Das kann, besonders im Print-on-Demand-Business, Vorteile mit sich bringen.

Du hast ein Recht auf Vorsteuerabzug und kannst somit die gezahlte Umsatzsteuer bei deinen eigenen Einkäufen oder in Anspruch genommenen Dienstleistungen vom Finanzamt zurückholen. Gerade bei hohen Betriebsausgaben innerhalb Deutschlands kann das zu erheblichen Steuervorteilen führen.

Konkretes Beispiel mit Spreadshirt: Bist du “Kleinunternehmer” nach § 19 UStG, dann erhältst du von Spreadshirt eine Provision, ohne dass Umsatzsteuer für dich relevant ist. Das bedeutet nicht, dass Spreadshirt die Umsatzsteuer für dich übernimmt, sondern dass du selbst keine Umsatzsteuer für diese Einkünfte abführen musst. Bist du umsatzsteuerpflichtig, erhältst du den Betrag zuzüglich Umsatzsteuer und musst selbst die Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen.

Konkretes Beispiel mit Facebook, Amazon und TikTok Werbung: Bist du “Kleinunternehmer”, kannst du die Umsatzsteuer, die auf den Rechnungen von Facebook, Amazon und TikTok für Werbekosten ausgewiesen ist, nicht als Vorsteuer beim Finanzamt geltend machen. Das bedeutet effektiv höhere Werbekosten für dich, da du die gezahlte Umsatzsteuer nicht zurückbekommst.

Das ist sehr wichtig zu wissen, um nicht in diese Steuerfalle zu tappen!

Die Vielfalt des Steuerrechts im Print-on-Demand Business

Du wirst schnell feststellen, dass die steuerlichen Aspekte im Print-on-Demand Business komplex werden können. Deshalb rate ich dir dringend, dich von einem Steuerfachmann beraten zu lassen.

Dennoch ist es wertvoll, dich selbst in die Materie einzulesen und dein Wissen für dein E-Commerce Print-on-Demand Business zu vertiefen. Indem du beim ersten Treffen mit deinem Steuerberater gezielte Fragen stellst, kannst du rasch einschätzen, ob er dich adäquat beraten wird und wie die künftige Zusammenarbeit in Bezug auf die Steuerberatung aussehen könnte.

Das Erstgespräch mit einem Steuerberater ist in der Regel kostenfrei, je nach Umfang kann es aber auch sein, dass Du etwas Geld bezahlen musst. Das solltest du im Vorfeld abklären.

Mit welchen Steuerfragen wirst du konfrontiert?

Das Geschäft mit Print-on-Demand hat oft einen internationalen Charakter. Angenommen, Du veröffentlichst Deine Designs auf einer Plattform wie Merch-on-Demand. Was passiert steuerlich, wenn Du Provisionen sowohl aus den USA als auch aus der EU erhältst? Musst Du auf diese Provisionen Umsatzsteuer zahlen? Und wie sollte eine korrekte Rechnung für Deine Buchhaltung aussehen?

Speziell bei Amazon Merch-by-Amazon kann der Hinweis auf das “Reverse-Charge-Verfahren” auf der Rechnung hilfreich sein. Für mehr Informationen zum Reverse-Charge-Verfahren empfehle ich eine Online-Recherche oder die Konsultation eines Steuerberaters.

Du hast einen Shopify Shop und möchtest in der EU verkaufen? Dann solltest du dich mit dem EU-Umsatzsteuerrecht auseinandersetzen. Bis Mitte 2021 konnten Lieferschwellen dazu führen, dass du in mehreren EU-Ländern Umsatzsteuernummer benötigst und dort Umsatzsteuer abführen musst.

Seit dem 1. Juli 2021 erleichtert jedoch das OSS-Verfahren (One Stop Shop) die Umsatzsteuer-Deklaration für Online-Verkäufe in der EU erheblich, indem es Unternehmen ermöglicht, Umsatzsteuern für alle EU-Länder über ein zentrales Portal in ihrem Heimatland zu melden und zu bezahlen.

Hilfreiche Fragen zum Erstgespräch mit deinem Steuerberater

Wenn Du einen Steuerberater für Dein Print-on-Demand Business suchst, solltest Du sicherstellen, dass dieser nicht nur allgemeine steuerliche Kenntnisse hat, sondern auch mit den Besonderheiten deines Geschäftsmodells vertraut ist.

Das deutsche Steuerrecht ist unheimlich komplex und oft erwarten wir zu viel von einem normalen Steuerberater, der ja im Regelfall nur Handwerker, Baubetriebe und ähnliche Mandanten berät.

Hier sind einige gezielte Fragen, die Du stellen könntest:

  1. Erfahrung mit Print-on-Demand: Haben Sie bereits andere Mandanten im Print-on-Demand Bereich beraten? Wie viele und seit wann?
  2. Internationales Steuerrecht: Da Print-on-Demand oft international ausgerichtet ist: Wie vertraut sind Sie mit dem internationalen Steuerrecht, insbesondere mit Steuerfragen in Bezug auf die USA und die EU?
  3. Umsatzsteuer und Reverse-Charge-Verfahren: Können Sie mir das Reverse-Charge-Verfahren im Kontext des Print-on-Demand erklären? Wie wird es in der Buchhaltung und in der Umsatzsteuer-Voranmeldung behandelt?
  4. Digitaler Workflow: Da Print-on-Demand ein digitales Geschäftsmodell ist, ist es von Vorteil, wenn der Steuerberater mit digitalen Tools und Prozessen vertraut ist. Welche Software oder Tools verwenden Sie? Bieten Sie digitale Lösungen für die Belegübermittlung und Kommunikation an?
  5. Beratung über Buchhaltung hinaus: Welche Beratungsdienstleistungen bieten Sie an, die über die reine Buchhaltung und Steuererklärung hinausgehen? Zum Beispiel: Betriebswirtschaftliche Beratung, Liquiditätsplanung oder Unternehmensberatung.
  6. Honorarstruktur: Wie ist Ihre Gebührenstruktur? Gibt es Pauschalpreise, Stundenpreise oder andere Abrechnungsmodelle?
  7. Fortbildung und Aktualität: Wie bleiben Sie bezüglich der ständigen Änderungen im Steuerrecht auf dem Laufenden? Nehmen Sie regelmäßig an Fortbildungen teil?
  8. Reaktionszeit und Erreichbarkeit: Wie schnell reagieren Sie im Allgemeinen auf Anfragen? Wie oft kann ich mit Besprechungen oder Updates rechnen?
  9. Zusätzliche Dienstleistungen: Bieten Sie zusätzliche Dienstleistungen an, wie z.B. Lohnbuchhaltung, wenn ich mich entscheiden sollte, Mitarbeiter einzustellen?
  10. Langfristige Partnerschaft: Wie sehen Sie eine Zusammenarbeit mit Mandanten? Suchen Sie nach langfristigen Partnerschaften oder eher nach kurzfristigen Engagements?

Die Antworten auf diese Fragen sollten dir helfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob der Steuerberater zu deinen Bedürfnissen passt und ob er die notwendige Expertise für dein spezifisches Geschäftsmodell mitbringt. Es ist wichtig, dass du dich bei deinem Steuerberater gut aufgehoben fühlst, da er eine wichtige Rolle in deinem unternehmerischen Vorhaben spielen wird.

Diese Steuerberater haben sich auf E-Commerce spezialisiert

Vielleicht können dir diese Steuerberater helfen. Diese Liste ist aus der Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunden und persönlichen Kontakten gewachsen.

https://thomas-matisheck.de/ (Interview mit Thomas, er gibt Anfängern gute Tipps)

https://www.steuerberaterecommerce.de/

https://www.gkrw.de/

https://www.der-onlinesteuerberater.de/

Fazit zum Thema Geschäftsgründung, Steuern usw.

Die Print-on-Demand-Branche bietet zahlreiche Chancen für angehende Unternehmer, aber wie bei jeder geschäftlichen Unternehmung kommen auch Herausforderungen und Risiken hinzu.

Die Wahl der richtigen Rechtsform und die ordnungsgemäße Gewerbeanmeldung sind die ersten entscheidenden Schritte, um sicherzustellen, dass dein Geschäft von Anfang an auf soliden rechtlichen und finanziellen Fundamenten steht.

Da das Steuerrecht im Bereich Print-on-Demand besonders vielfältig ist, wird es unerlässlich, sich sowohl selbst gut einzulesen als auch die Unterstützung von spezialisierten Steuerberatern in Betracht zu ziehen.

Der richtige Steuerberater kann dich nicht nur bei der Klärung von Steuerfragen unterstützen, sondern dir auch helfen, potenzielle Risiken zu minimieren und dein Geschäft optimal zu positionieren. So gerüstet kannst du dich voll und ganz auf das Wachstum deines Print-on-Demand-Business konzentrieren.

Falls du auf der Suche nach einem roten Faden bist, um mit Print-on-Demand Geld zu verdienen, dann empfehle ich dir unsere Success-on-Demand Plattform. Falls du dich von den Videos überzeugen lassen möchtest, dann trage dich hier unbedingt ein und schnappe dir die ersten kostenlosen Video aus unserem Premium Videokurs über das Print-on-Demand Business.

Beste Grüße
Daniel

Daniel Gaiswinkler

Was macht Daniel genau?

Daniel hilft Arbeitnehmern, Angestellten und Selbstständigen dabei, sich mit der Hilfe von Print-on-Demand ein zusätzliches Einkommen über das Internet aufzubauen.

Dabei setzt er auf Praxiswissen aus dem Verkauf von hunderttausenden Produkten und nicht auf Halbwahrheiten,
die oftmals im Internet verbreitet werden.  

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